Täglich eincremen – muss das sein?

Für viele gehört es zur täglichen Pflegeroutine, Gesicht und Körper einzucremen. Aber braucht die Haut wirklich so viel Pflege oder ist das nur eine Masche der Kosmetikindustrie, um ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen?

Auch gesunde Haut braucht regelmäßige Pflege

UV-Strahlung, Schweiß, heiße Dusch- und Wannenbäder, trockene Heizungsluft und Autoabgase setzten unserer äußeren Schutzhülle zu. Sie zu pflegen und zu schützen, versteht sich daher von selbst. Dermatologen zufolge, gilt das auch für gesunde Haut. Solange man die richtige Creme verwendet, kann man kaum etwas falsch machen. Von daher kann es sinnvoll sein, beim Hautarzt oder der Kosmetikerin abzuklären, zu welchem Hauttyp man gehört und welche Bedürfnisse die eigene Haut hat. Während eher trockene Haut eine reichhaltigere Pflege benötigt, sollte man bei fettiger Haut öl- oder sehr fetthaltige Cremes besser meiden, ohne dabei auf Feuchtigkeit zu verzichten. Sieht die Haut dagegen müde und vielleicht auch ein wenig schlaff aus oder zeigen sich oberflächliche Fältchen, fehlt ihr häufig einfach nur etwas mehr Feuchtigkeit.

Nach dem Duschen sorgfältig eincremen

Was bringt die berühmte kalte Dusche bei Sommerhitze?

Nach dem Duschen ist eincremen obligatorisch. Fotos: 123rf-Vadim Guzhva{123rf-lithian

Bei normaler Haut ist es völlig ausreichend, den Körper zwei- bis dreimal in der Woche ganz einzucremen und trockene Hautpartien wie Beine und Arme bei Bedarf auch öfter mit einer Feuchtigkeitslotion zu versorgen. Anders sieht es aus, wenn die natürliche Hautschutzbarriere beeinträchtigt ist und die Haut zu Trockenheit neigt. Um Lücken im Eigenschutz der Haut zu schließen und die Schutzbarriere bei der Regeneration zu unterstützen, sollte man sich täglich eincremen. Am besten mit einer rückfettenden Hautlotion, die den Säureschutzmantel nicht zusätzlich durch Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe belastet. Auch Vielduscher sollten lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig zu einer pflegenden Hautlotion greifen, denn Duschgel und heißes Wasser entziehen auch der normalen Haut Fett und Feuchtigkeit, so dass der natürliche Säureschutzmantel in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Zu viel ist auch nicht gut

Auch bei der Hautpflege gilt: weniger ist manchmal mehr. Wenn Sie Ihrer Haut nämlich zu viel des Guten tun, könnte sie mit Irritationen auf die Überpflege reagieren. Wenn sich Bläschen, Rötungen oder schuppige Stellen, die jucken und spannen, gleichsam über Nacht einstellen, muss nicht immer eine Allergie die Ursache sein. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Periorale Dermatitis. Eine nicht ansteckende Hauterkrankung, die sich „perioral“ – also um den Mund herum – ansiedelt und durch ein zu viel an Pflege ausgelöst wird. Wenn Sie also ständig Neues ausprobieren oder zu viele Pflegeprodukte gleichzeitig verwenden, besteht die Gefahr, eines Morgens mit dem unangenehmen Hautausschlag aufzuwachen.

Richtig eincremen – so geht’s

Geben Sie einen Klacks der Hautlotion in die Hand. Zwischen beiden Händen verteilen und beginnend an den Füßen, über Unter- und Oberschenkel in kreisenden Bewegungen verteilen. Erst wenn die Lotion vollständig eingezogen ist, gibt man weitere Creme in die Hände. Es folgen der Bauch, beginnend beim Nabel mit immer größer werdenden kreisenden Bewegungen, das Gesäß, die Brust und der Rücken – soweit man ihn eigenhändig erreicht. Bleibt ein klebriger Film auf der Haut, sollten Sie den Einreibevorgang solange verlängern, bis die Lotion komplett eingezogen ist.

Ihre Auswahl