So schützen Sie Ihre Hände vor berufsbedingten Hauterkrankungen

Die Hände sind das wichtigste „Werkzeug“ des Handwerkers und kaum ein anderer Teil des Körpers ist täglich so hohen Anforderungen ausgesetzt. Feuchtarbeiten, langes Handschuhtragen, Abriebverletzungen oder der Umgang mit aggressiven Substanzen strapazieren die Haut im hohen Maße. Ob im Friseursalon, im Bau- und Lebensmittelhandwerk oder in der Pflege – berufsbedingte Hauterkrankungen werden häufig unterschätzt, weil sie vielen zunächst als relativ harmlos erscheinen. Allzu oft ignorieren Betroffen die Alarmsignale der Haut zu lange, mit oft unangenehmen Folgen. Dass Hautprobleme sogar das berufliche Aus bedeuten können, ist vielen gar nicht bewusst.

Ursachen für berufsbedingte Hauterkrankungen

Die häufigsten Ursachen, eine berufsbedingte Hauterkrankung zu entwickeln, sind:

  • Das Fehlen von geeigneten Hautschutz- und Hautpflegemitteln am Arbeitsplatz
  • Die Verwendung aggressiver Reinigungsmittel wie etwa Handwaschpasten
  • Fehlende oder ungeeignete Schutzhandschuhe
  • Langes Ignorieren erster Hautveränderungen

Berufsbedingte Hauterkrankungen stehen seit Jahren ganz oben auf der Liste der gemeldeten Berufskrankheiten. Besonders gefährdet sind Personen, die an Arbeitsplätzen arbeiten, wo der Kontakt zu Feuchtigkeit, reizenden oder allergenen Stoffen und Schmutz zum Arbeitsalltag gehört, flüssigkeitsdichte Handschuhe getragen werden müssen oder die Hände starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.

Hautschutz für die Hände

Handpflege bei berufsbedingten Hauterkrankungen

Hände, die im Arbeitsalltag starken Belastungen ausgesetzt sind, brauchen regelmäßige Pflege. Fotos: fotolia-StudioLaMagica/123rf-Nenad Aksic

Auch wenn sich die Haut bis zu einem gewissen Grad aus eigener Kraft gegen schädigende Einflüsse wehren kann, sollte bei Haut belastenden Tätigkeiten die natürliche Barriere- und Schutzfunktion unbedingt unterstützt werden, um Hauterkrankungen zu vermeiden. Sinnvoller Schutz setzt sich immer aus mehreren Komponenten zusammen. Hautschutzmittel, Hautreinigungsmittel, Hautpflegemittel und Schutzhandschuhe sind untrennbar miteinander verbunden:

  • Tragen Sie vor der Arbeit und nach Möglichkeit auch in den Arbeitspausen einen rückfettenden Hautschutz auf, der die natürlichen Schutzmechanismen der Haut unterstützt, das Eindringen von Schadstoffen in die Haut verhindert und die Reinigung der Hände erleichtert.
  • Bevor Sie die Schutzhandschuhe überstreifen, sollten Ihre Hände sauber und trocken sein. Wechseln Sie durchnässte Handschuhe und ziehen Sie sie nach dem Tragen auf links, damit sie trocknen können. Wählen Sie die Hautreinigungsmittel immer nach Art und Grad der Verschmutzung der Hände aus. Sie sollten nicht aggressiv sein und über einen hautneutralen ph-Wert (5,5) verfügen. Achten Sie darauf, dass mögliche Reibemittel in den Reinigern aus weniger hautaggressiven Materialien wie beispielsweise Nussmehl bestehen. Handbürsten sollten nicht zu häufig eingesetzt werden, weil sie eine erhebliche mechanische Belastung der Haut und damit eine vermeidbare Gefährdung darstellen.
  • Nach der Arbeit kommt der Hautpflege eine besondere Bedeutung zu, weil sie der Haut hilft, sich zu regenerieren und die durch die Arbeit gestörten Schutzmechanismen wieder aufzubauen. Die Pflege kann aber nur dann ausreichend wirken, wenn sie auf der gesamten Fläche der Hände gleichmäßig verteilt und eingerieben wird.

Tipp: Da häufig auch die Fingernägel in Mitleidenschaft gezogen werden, sollten Sie sie mit einer regelmäßigen Extraportion Pflege versorgen.

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