Hautpflege bei schweren Erkrankungen

Wenn jemand unter einer schweren Erkrankung wie Krebs oder Diabetes leidet, sieht man ihm das nicht unbedingt auch an. Doch manche Krankheiten und Medikamente können Veränderungen an Haut, Haaren oder Nägeln verursachen. Was Betroffene für ihre Hautpflege tun können, ist individuell verschieden. Was aber fast immer und für alle gilt: Reizen Sie Ihre Haut nicht unnötig!

Hautpflegetipps bei Diabetes

Eine Vielzahl der Diabetiker leidet unter Hautproblemen. Häufig ist ihre Haut extrem trocken und neigt zu Schuppungen, Rötungen und Juckreiz. Diese Hautprobleme sind eng mit dem Krankheitsbild verknüpft, denn ein unregelmäßiger Blutzuckerspiegel beeinflusst auch den Wasserhaushalt des Körpers, was sich auf die natürliche Schutzfunktion der Haut auswirken kann. Wichtigstes Ziel der Hautpflege ist daher die Aufrechterhaltung der Hautschutzbarriere. Empfehlenswert sind Präparate, die die Haut beruhigen, Juckreiz und Spannungsgefühle mindern und die geschädigte Barrierefunktion bei ihrer Regeneration unterstützen. Außerdem sollten Diabetiker auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Das gilt besonders dann, wenn sie Medikamente einnehmen, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.

Hautpflegetipps bei Hormon-Therapie

Zur Empfängnisverhütung, im Klimakterium und auch in der Krebstherapie kommen Hormone zum Einsatz. Diese Botenstoffe können sich individuell ganz unterschiedlich – mit akneartigen Veränderungen oder auch extremer Trockenheit – auf die Haut auswirken. Bei vermehrten Hautunreinheiten und Pickeln sollte man auf eine leichtere Pflege umsteigen und zur Hautreinigung desinfizierende Syndets benutzen. Wird die Haut dagegen zunehmend trockener, braucht sie rückfettende Cremes und Lotionen, die die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen.

Hautpflegetipps bei Kortison-Behandlung

Kortison stoppt Entzündungen, hemmt aber auch die Zellteilung. Eine mögliche Folge: Die Haut verliert an Elastizität und wird spürbar dünner. Bei Dauerbehandlung mit hoch dosiertem Kortison kann sich eine empfindliche Pergamenthaut entwickeln. Deshalb besser Duschen als Baden und das auch nur kurz und lauwarm. Benutzen Sie nur rückfettende Duschgels und für die Pflege danach eine rückfettende Wasser-in-Öl-Emulsion, die die Haut mit ausreichender Feuchtigkeit versorgt. Ganz wichtig: Verwenden Sie nur Pflegeprodukte, die keine Duft- und Konservierungsstoffe enthalten.

Hautpflegetipps bei der Krebstherapie

Von einer Chemotherapie werden vor allem Zellen angegriffen, die ähnlich schnell wachsen wie die Tumorzellen. Deshalb setzten Medikamente, die Krebszellen bekämpfen sollen, nicht selten auch Haut, Haaren und Nägeln zu. Die Folge: starke Hauttrockenheit, spröde Lippen und splitternde Nägeln. Einige Medikamente machen die Haut auch empfindlicher gegen Licht und mechanische Reize.  Bei einer Chemo- oder Strahlentherapie gilt es daher, mechanische Belastungen – wie Peelings, Rasuren und Haarentfernungen – zu vermeiden, nicht zu lange zu duschen und die Haut nur vorsichtig trocken zu tupfen. Für die  Hautpflege haben sich schnell einziehende, rückfettende Hautlotionen bewährt, die keine Konservierungsstoffe oder Alkohol enthalten. Die Lippen sollten zusätzlich mit einer Lippenpflege geschützt werden, die die zarte Haut nicht durch Farb- oder Konservierungsstoffe und Emulgatoren belastet. Mit einem Nagelbalsam, der den Feuchtigkeitsgehalt im Nagel erhöht, können zudem die Auswirkungen einer Chemotherapie auf Finger- und Fußnägel gemildert werden.

Foto: fotolia/tomhanisch

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