Kosmetik Allergien auf dem Vormarsch

Reinigende, pflegende und dekorative Kosmetikprodukte sind aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Wenn sie beim Zähneputzen, Duschen, Haarstyling oder der Körperpflege gut vertragen werden, ist alles OK. Doch wenn diese Produkte zu Unverträglichkeiten, Hautirritationen oder Allergien führen, beginnt für die Betroffenen eine oft langwierige Suche nach verträglichen Alternativen.

Kosmetik Allergien – woher kommen sie?

Kosmetik Allergien auf dem Vormarsch

Fast jeder dritte Deutsche leidet an Allergien und immer häufiger sind es Kosmetika, die als Auslöser infrage kommen. Fotos: Klaus Thumser

Rötungen, Juckreiz oder Hautausschlag – inzwischen leidet fast jeder dritte Deutsche an Allergien und immer häufiger sind es Kosmetik-Produkte beziehungsweise deren Inhaltsstoffe, die als Auslöser infrage kommen. Bei Kosmetik Allergien handelt es sich um sogenannte Kontakt-Allergien, die nur dort auftreten, wo die Haut mit den auslösenden Allergenen in Berührung kommt. Die meisten Betroffenen reagieren empfindlich auf Duft- und Konservierungsstoffen. Eine Kontakt-Allergie ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit. Besonders exponiert ist man, wenn bereits andere Allergien bestehen oder wenn ein oder beide Elternteile gegen mehrere Stoffe allergisch sind.

Wenn das Immunsystem überreagiert

Verantwortlich für die Sensibilisierung ist eine Überreaktion des Immunsystems: Die Abwehrzellen, auch T-Zellen genannt, werden durch eigentlich harmlose Substanzen aktiviert, und reagieren bei erneutem Kontakt mit dem Auslöser über und rufen allergische Symptome – wie Rötungen, Schwellungen, Bläschen oder Juckreiz – hervor. Manchmal entwickeln sich Kosmetik Allergien schleichend – das erklärt auch, warum man plötzlich allergisch reagiert, obwohl man eine Creme, einen Eyeliner oder eine Lotion bislang problemlos verwenden konnte. Kosmetik Allergien sind zwar lästig, aber in aller Regel nicht gefährlich. Meist reicht es, den möglichen Auslöser abzusetzen und der gereizten Haut eine Erholungspause zu gönnen.

Auf der Suche nach den Allergenen

Da sich die Beschwerden oft erst nach 24 bis 72 Stunden einstellen, ist eine Zuordnung der allergieauslösenden Substanzen nicht immer einfach. Hilfreich dabei ist aber, dass die Symptome zumeist genau an den Stellen auftreten, an der die Haut mit dem Allergen in Kontakt gekommen ist. Welche Inhaltstoffe letztendlich verantwortlich sind, kann aber nur der Hautarzt oder Allergologe mit einem Epikutantest herausfinden. Da Kosmetik Allergien nicht heilbar sind, sondern ein Leben lang bestehen, ist die konsequente Vermeidung der allergieauslösenden Stoffe die beste Therapie.

Darauf müssen Allergiker beim Einkauf achten

Prinzipiell kann fast jeder Stoff eine Unverträglichkeitsreaktion oder Allergie auslösen. Beim Einkauf hilft ein Blick auf die Zutatenliste INCI (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) auf der Verpackung. Vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. gibt es einen kostenfreien Ratgeber „Bewusster leben mit Kontaktallergien“ mit einer Auflistung von über 120 Kontaktallergieauslösern und der korrekten INCI-Bezeichnung. Da Duft- und Konservierungsstoffe zu den häufigsten Allergieauslösern zählen, sollten empfindliche Personen nur nachweislich gut verträgliche Haut- und Haarpflegeprodukte bevorzugen. Ist man sich nicht sicher, testet man ein neues Produkt zuerst in der Ellenbeuge. Zeigt sich auch nach drei Tagen keine Reaktion, ist die Verwendung in aller Regel unbedenklich.

Mit Naturkosmetik auf der sicheren Seite?

Auch in Naturkosmetik können Pflanzenauszüge enthalten sein, die zu Unverträglichkeitsreaktionen und Allergien führen können. Besonders häufig treten Kosmetik Allergien auf, wenn Arnika oder Kamille enthalten sind oder Perubalsam als Duftstoff verwendet wurde.

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